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Robert Sedlaczek ist Autor zahlreicher Bücher über die Sprache. Zuletzt ist "Österreichisch für Anfänger" im Verlag Amalthea erschienen, ein heiteres Lexikon, illustriert von Martin Czapka.
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Der vom Team Stronach zur ÖVP übergelaufene Nationalratsabgeordnete Marcus Franz sorgte wieder für Schlagzeilen. Auf Twitter postete er eine Schwarz Heimkehrkleider Partykleider V Promkleider Aermellos Damen Kurz Spitze Ausschnitt Charmant Cocktailkleider zUvHqw: "Warum trägt der Bundesadler noch immer Hammer und Sichel, Symbole des Kommunismus?" Statt des Wappens im Plenarsaal des Nationalrats wünschte sich der Politiker ein Kreuz.
Natürlich wurde dieses Posting von Boulevardzeitungen sofort
aufgegriffen, doch die große Debatte blieb aus. Der ÖVP-Klub distanzierte sich gegenüber der Zeitung "Österreich" sofort von seinem Fraktionsmitglied: "Das ist eine Einzelmeinung. Die ÖVP steht zur Trennung von Religion und Staat."
Gott sei Dank, möchte man sagen. Denn niemand will eine Neuauflage dieser sinnlosen Debatte über die Gestaltung unseres Wappens. Der Publizist und Meinungsforscher Peter Diem hat die Geschichte des Wappens penibel dokumentiert - sie ist auf dem hervorragenden Webportal austria-forum.org im Detail nachzulesen.
Als 1918 die Republik ausgerufen wurde, musste für den ausgedienten kaiserlichen Doppeladler ein Ersatz gefunden werden. Die Parteien einigten sich auf einen einköpfigen Adler. Er trägt auf seinem Haupt eine Mauerkrone mit drei Zinnen, das ist ein Symbol für die Bürger.
In seinen Fängen hält er eine goldene Sichel, ein Symbol für die Landwirte, und einen goldenen Hammer als Symbol für die Arbeiter. Bürger, Landwirte und Arbeiter ziehen an einem Strang - das sollte damit versinnbildlicht werden.
Hammer und Sichel sind also keine kommunistischen Symbole, dort werden die zwei Werkzeuge übrigens gekreuzt dargestellt. Nach dem Ende der Naziherrschaft wurde das Wappen nur noch um die gesprengte Eisenkette ergänzt, welche die beiden Fänge des Adlers umschließt. Dies dient "zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs" - heißt es im Wappengesetz vom 1. Mai 1945. Einige ÖVP-Abgeordnete wollten 1954 den Hammer und die Sichel loswerden - sie glaubten damit die Sowjetunion zu treffen, die damals den Staatsvertrag noch verweigert hatte. Im Jahr 1968 wollte dann die FPÖ die gesprengten Ketten herausreklamieren, galten sie doch als Sinnbilder für ein antifaschistisches Gedankengut.
In den Jahren 1990 bis 1992 wurde von der Tageszeitung "Die Presse" eine Kampagne mit dem Ziel gestartet, "die durch den Stalinismus diskreditierten Symbole zu entfernen". Sogar Bundeskanzler Franz Vranitzky (SPÖ) schloss sich dieser Forderung an, er regte einen Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Wappens an. Ihm widersprachen allerdings nicht nur Historiker, sondern auch Parteifreunde, zum Beispiel der damalige Parlamentspräsident Heinz Fischer.
FPÖ-Obmann Jörg Haider stellte sich auf Vranitzkys Seite, und Bundespräsident Kurt Waldheim hielt Hammer und Sichel ebenfalls für belastet. Die Diskussion versiegte erst, als Meinungsumfragen zeigten, dass eine Mehrheit der Österreicher für die Beibehaltung des Wappens mit Sichel, Hammer und Krone ist. So gesehen war Marcus Franz, der durch provokante Aussagen über Feministinnen, über Homosexuelle und über das Po-Grapschen aufgefallen ist, in prominenter Gesellschaft. Aber vermutlich hat er das gar nicht gewusst.